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Coaching und Mediation in Freiburg, Businesscoaching, Wirtschaftsmediation,
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Warum mir die Gegenwärtigkeit im Moment bei meiner Arbeit so wichtig ist ![]() Als Mediator, Coach, Projektmanager, Moderator und Führungskraft stehen mir eine Vielzahl an Methoden zur Verfügung. Das ist das Handwerkszeug. Jede(r), der in unserer Branche erfolgreich sein möchte, muss es souverän beherrschen. Mit zunehmender Praxis steigt die Sicherheit in der Anwendung dieser Methoden. Ich brauche die "Handlungsanleitung" immer weniger und weiss an welchem Punkt der Klient im Prozess steht.. Auf dieser Grundlage wird Flexibilität möglich, d.h. die Schrittfolge ist nicht mehr starr, wird flexibler, kann variiert und der Situation angepasst werden. Der Prozess des Klienten wird auf einmal das Maß der Dinge - die Methode unterstützt dabei lediglich . Ich in meiner Rolle als Coach bin mehr und mehr nur noch Impulsgeber. Was einen Prozessbegleiter darüber hinaus auszeichnet, ist die Gegenwäritigkeit im Moment, auch Achtsamkeit genannt. Es ist für mich sehr wertvoll, im empathischen Miteinander während des Coachingprozesses präsent zu sein. Dabei geht es darum, in jedem Moment einerseits den Zustand des Klienten zu erspüren und gleichzeitig bei mir selbst zu sein und den Zugang zu mir selbst und meiner Intuition zu halten. Das verlangsamt. Die Langsamkeit überträgt sich wiederum auf den Klienten, was meist eine Steigerung der Intensität nach sich zieht. Gleichzeitig wird die Sprache exakter. Der Klient kommt über seine eigenen Wahrnehmungen sich selbst näher und näher. Lösungsmöglichkeiten tun sich wie von selbst auf. Eine wunderbare Arbeit für mich, für die ich jeden Tag dankbar bin.
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(Wie) Bist Du zufrieden? Sind die Antworten auf diese Fragestellung eher diffus und lauten ähnlich wie "eigentlich schon", "im Prizip" oder "nicht immer", lohnt es sich, der Frage nachzugehen und weiter zu forschen. ![]() Unsere Bedürfnisse lassen sich auf drei wesentliche Grundmuster reduzieren. Diese sind
Alle Bedürfnisse können in diesem Modell (es ist aus dem Enneagramm abgeleitet) einem dieser drei Grundmuster zugeordnet werden. Diese drei Grundmustern stehen gleichwertig nebeneinander - keines ist besser oder schlechter als das andere. Typischerweise ist eine Person nicht eindeutig einem dieser Grundmuster zuordenbar. Wir tragen grundsätzlich alle diese drei Grundbedürfnisse in uns. Sie sind individuell unterschiedlich stark ausgeprägt .Die Unterschiede liegen in der individuellen Bedeutung für das eigene Befinden. Es gibt beispielsweise den "Kontroll-Freak" (Sicherheitstyp), den "Good-Guy" (Beziehungstyp) und diejenigen, die die Freiheit lieben (Autonomietypen). Diese Grundmuster werden bei der Konfliktbearbeitung interessant. Gegenstand eines Konfliktes ist, dass die Bedürfnisse, Werte und Interessen unterschiedlich sind und diese nicht in Einklang gebracht werden können. (vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Konflikt) Während sich eine Konfliktpartei beispielsweise zurückzieht (Sicherheit) fühlt sich die andere Konfliktpartei "im Regen stehen gelassen" (Beziehung). Anhand von deinem Konfliktverhalten kannst du also bestimmen, welchem Grundmuster du am ehesten zugewandt bist. Erkennst du dich darin wieder? Willst Du dazu etwas sagen?! Schreibe einen Kommentar. Soziometrische AufstellungSchneller Check-in in den Mediationsprozess für größere Gruppen Zu zweit (beide sind ausgebildetete Mediatoren) führen wir demnächst eine ambitionierte Konfliktmoderation mit einer größeren Gruppe von ca. 25 Personen durch. Es handelt sich um einen Termin mit dem Gesamtelternbeirat und der Schulleitung zu eskalierten Konfliktthemen. Die zur Verfügung stehende Zeit ist denkbar knapp bemessen. Es stellt sich die Frage, wie wir die Teilnehmenden möglichst schnell in den Prozess "einchecken". Wir wollen für jeden Einzelnen, für die Gruppe und für uns Mediatoren ein Bild über die momentane Situation bekommen. Wir haben uns für eine soziometrische Aufstellung entschieden. Das erscheint uns für diese Aufgabenstellung die Methode der Wahl zu sein. Wir laden die Teilnehmenden ein, sich auf einer "virtuellen Geraden" zu folgenden Fragestellungen im Raum zu positionieren. Die Fragen lauten:
![]() Der einzelne Teilnehmende erreicht damit eine Selbstklärung in Bezug auf die momentane Situation und den anstehenden Prozess und macht dies durch seine Position im Raum deutlich. Außerdem wird er gleich zu Beginn aktiviert und in Bewegung gebracht. Die Aufstellung kann Spaß machen und es kommt zu kurzen Kontakten und Interaktionen . Es wird in kürzester Zeit offensichtlich, wo sie/er sich bei den einzelnen Fragestellungen im Verhältnis zu den anderen Teilnehmenden positioniert (am Rand, in der Mitte, in Bezug zur "besen Freundin"....) Der Gruppe wird klar, wie die Verteilung ist. Ergibt sich ein eher homogenes Bild, ist die Mitte stark ausgeprägt oder eher die Ränder? Es wird auch sichtbar ob und in wie weit die Extreme besetzt sind Und schließlich bekommen wir als Mediatoren sehr schnell einen Überblick, wie sich die Gruppe insgesamt positioniert. Und das alles in wahrscheinlich weniger als 5 Minuten. ![]() Wir sind es gewohnt, bewertet zu werden. Das trifft meistens auch für ein gut gemeintes Feedback zu. Wenn es postiv ausfällt sind wir froh und vielleicht auch motiviert, es künftig noch besser zu machen. Manchmal geben wir uns auch damit zufrieden und sehen kein weitere Veränderunsnotwendigkeit. Wir freuen uns über die Bestätigung. Es hebt die Stimmung und wir fühlen uns akzeptiert. Ist es aber eher kritisch, fallen Worte wie "Das geht gar nicht.", "Das ist unprofessionell" oder "Andere machen das deutlich besser". Das hemmt uns. Wir fühlen uns danach klein und weniger wert. Das Selbstvertrauen ist geschwächt. Die Motivation schwindet. Anders beim sogenannten "ressourcenorientierten Feedback". Das unterteilt das Feedback in drei Kategorien:
Gerade in Veränderungsprozessen ist diese unterstützende Feedbackkultur hilfreich. Demotivierende Abwertungen werden durch konstruktive Rückmeldungen ersetzt. Das Gegenüber fühlt sich ernst genommen und gesehen. Wichtig dabei ist, dass der Empfänger die Wahl hat, ob und in wie weit das Feedback angenommen wird. Es darf ganz oder teilweise zurückgewiesen werden. Das kommt vielleicht erst einmal etwas weichgespült an - ist es aber bei genauerer Betrachtung nicht. Es ist wertschätzend und konstruktiv. ![]() In jüngster Zeit haben vermehrt Leute nach einem Gutschein über Coaching zum Verschenken an eine liebe Freundin oder einen lieben Freund nachgefragt. Ich will noch nicht so weit gehen, und einen Trend ausfindig gemacht haben. Aber für mich ist das in dieser Häufigkeit neu. Das hat mich zum Nachdenken angeregt. Die Schenker gehen also davon aus, dass eine externe Unterstützung durch einen Coach nützlich sein kann und durchaus Chancen bietet. Sie wollten damit einem nahestehenden Menschen etwas Gutes tun. Und nicht nur das: Sie wollten ihm eine Freude machen. Sie gehen also zusätzlich davon aus, dass Coaching Spaß machen kann. Das Erstaunlich daran finde ich, dass diese Nutzwerte einerseits gesehen werden, andererseits aber für sich selbst nicht erkannt oder - was ich eher vermute - nicht in Anspruch genommen werden. Jedenfalls haben diese Schenker für sich selbst kein Coaching gewollt, aber dem Anderen damit etwas Gutes zukommen lassen wollen. Und da sind wir bei dem Thema "Eigenliebe" angelangt. Was bin ich mir Wert? Nehmen wir einmal an, es gäbe bei jedem und bei jeder ein wichtiges Coachingthema. Was müsste sein, damit diese Menschen sich diese gewinnbringende Erfahrung gönnen? Diese Frage ist individuell - und durch jeden für sich selbst - zu beantworten. "Eigenliebe ist der Beginn einer lebenslangen Freundschaft" (Oscar Wilde) ...ein wirklich lohnendes Coachingthema. |
Herbert Köpfler
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November 2022
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